Die Giftigen mit den schönen Farben

Im August sind ein paar giftige Tiere im Kalender zu sehen. Im Grunde gilt ja, dass man unter Wasser nichts angreifen soll, zum Schutz der Unterwasserwelt und zum eigenen Schutz. Manche Bewohner signalisieren schon mit ihren Farben, dass man sie am besten in Ruhe lässt und etwas Abstand hält. Man tut gut daran.

Beim Seeigel ist es ziemlich offensichtlich, allein schon wegen der Stacheln. Jeder kann sich gut vorstellen was passiert, wenn sich einer oder mehrere davon in die Haut bohren und dann abbrechen. Autsch! Wenn das noch nicht reicht, verfügen sie zusätzlich über Gift, das sie mittels der Stacheln verteilen. In ihrem Lebensraum dienen die Stacheln in erster Linie der Verteidigung und zum Schutz vor Räubern wie Seesternen, Fischen und grossen Schnecken.

Die vielen Stacheln der Seeigel werden durch kleine Gelenkhöcker und Muskeln bewegt. Damit bewegen sie sich auch fort – auf den langen Stelzen schweben sie über den Meeresgrund. Einige Exemplare wie der Lederseeigel sind besonders giftig und besonders schön und farbenprächtig. Wegen ihrer brennenden, giftigen Stacheln werden sie auch Feuerseeigel genannt. Sie sind auf Geröll- oder Sandböden und totem Riffgestein zu finden. Eine grosse Anzahl davon haben wir in Komodo gesehen – sie beeindrucken nur schon durch ihre prächtigen Farben.

Ihre Stacheln sind kurz, von einer dünnen Haut überzogen und unterhalb der Spitze kugelförmig aufgebläht. Diese von Muskeln umgebenen Kugeln enthalten ein Gift, dessen Zusammensetzung bisher nicht bekannt ist. Schon leichter Druck auf die Stacheln führt dazu, dass die Haut zerreißt und das Gift injiziert wird. Taucher, die von Feuerseeigeln gestochen werden, verspüren einen starken Schmerz, der jedoch nach 15 bis 20 Minuten schlagartig nachlässt. Die längeren Stacheln rund um die Unterseite der Seeigel sind nicht giftig. (Wikipedia)

Oft sind die Seeigel von kleinen Krebschen bewohnt. Wir haben leider bisher nur unbewohnte Seeigel gefunden und der Colemanshrimp rangiert ganz oben auf unserer Wunschliste!

 

Einer der ganz lange oben auf unserer Wunschliste gestanden ist, ist der blaugeringelte Krake. In Raja Ampat war uns das Glück endlich hold und uns ist einer dieser Kraken über den Weg gelaufen. Es war eine ganz unverhoffte Begegnung – wir schon am Auftauchen und auf dem Weg zurück zum Schiff, da sehen wir die Kollegen von der zweiten Gruppe ganz heftig winken. Schließlich will man ja nichts verpassen, also nochmal kurz den Luftvorrat kontrolliert und dann nichts wie rein in das Getümmel. Und wie man sieht hat es sich gelohnt!

Wenn sie sich bedroht fühlen, zeigen diese Kraken die leuchtend blauen Ringe, die sich auf den gelben und braunen Körpern deutlich absetzen. Ansonsten passen sie ihre Farbe genauso dem Untergrund an wie alle anderen Kraken. Sie sind mit einem besonders starken Nervengift ausgestattet, das rasch zu Lähmungen führt und bis zum Atemstillstand gehen kann. Die wichtigste Behandlung ist dann die Beatmung bis zum Nachlassen der Wirkung des Giftes. Produziert wir das Gift nicht vom blaugeringelten Kraken selbst, sondern von Bakterien die in ihren Eingeweiden leben und an die Nachkommen weitergegeben werden. (Wikipedia)

Die Weibchen der Blaugeringelten Kraken legen nur ein einziges Mal im Leben Eier, die sie an geschützten Stellen ankleben oder mit sich herumtragen und bewachen. Nachdem die Jungtiere geschlüpft sind, sterben die Mütter. Die Väter sterben schon kurz nach der Paarung. Tja, manchmal ist das Leben wirklich ungerecht. (Wikipedia)

In Lembeh hatten wir – dank Kerri – das Vergnügen eine besonders seltene Art der blaugeringelten Kraken zu sehen – den Mototi Oktopus. Dieser Geselle hat nur zwei Ringe die seine Giftigkeit deutlich machen, aber das genügt in der Regel auch. Er lebt im schwarzen Sand zwischen Muscheln, Dosen und auch schon mal in einer Flasche und ist somit wirklich sehr schwer zu finden. Ein bisschen Glück und gute Guides braucht es eben immer.

In die Familie der Skorpionfische gehört neben dem Rotfeuerfisch auch der Drachenkopf. Diese dem Untergrund angepassten Tiere lauern am Grund oder auf Korallen liegend ihren Beutetieren auf. Unbeweglich und perfekt getarnt.

Schwimmen habe ich sie noch nie gesehen. Wenn ein kleiner Fisch vorbei kommt wird er einfach in ihr grosses Maul eingesaugt. Schwups und weg ist er! Der Körper kann gut 30 – 40 cm lang werden. Ihr Körperbau ist sehr bullig und deswegen sind sie wahrscheinlich auch keine guten Schwimmer. Energetisch dafür sehr effizient. Maximale Ausbeute mit minimalem Einsatz.

Wir haben sie in ganz unterschiedlichen Farben gefunden und besonders faszinierend sind ihre Augen. Sehr schönes, orientalisches Muster. Und wenn man das Maul mal auf den Kopf stellt, könnte es fast als Koralle durchgehen.

, , , , , , , ,

No comments yet.

Schreibe einen Kommentar

by netsolution.ch