Klein und bunt – Mandarin Fische

Die Mandarinfische zählen zu unseren besonderen Lieblingen. Erstens sieht man sie nicht besonders häufig und dann haben sie eine wunderschöne Zeichnung. Sie sind einem komplizierten Gemälde ähnlicher als einem Fisch! Farbenprächtig! An Stelle von Schuppen haben sie eine feste, schleimige Haut. Der Schleim ist angeblich sehr übelriechend, aber unter Wasser hat uns das bis jetzt noch nie gestört. Man findet Mandarinfische von Indonesien und Neuguinea bis zu den Philippinen und Japan.

Das erste Mal haben wir sie in Palau, im Mandarinfishlake erlebt. Zumindest ich stand damals noch ziemlich am Anfang meiner Tauchkarriere und hatte keine Ahnung was uns beim Duskdive (Dämmerungstauchgang) in diesem Mandarinfishlake erwartet, und warum die Crew der Ocean Hunter I so ein “Getue” um das richtige Timing macht. Eines nach dem anderen hat sich dann aufgeklärt!

Die Fische waren erstens sehr viel kleiner als wir erwartet hatten. Wir haben nach “normal” grossen Fischen Ausschau gehalten. Die kleinen Mandarinfische haben wir ignoriert und wollten warten, bis die ausgewachsenen Exemplare hervorkommen. Troy, unser Guide, hat die Welt nicht mehr verstanden und da wir ja nur seicht rumgedümpelt sind, hat er uns wieder nach oben beordert und gesagt “it doesn’t get any bigger! (sie werden nicht grösser)”. Aha, und wieder abgetaucht und endlich verstanden, dass wir uns auf die Lauer legen müssen, damit wir die kleinen Bunten finden und fotografieren können. Sie flitzen zwischen den Steinlöchern hin und her und ist fast unmöglich vorauszusagen, aus welchem Loch sie als nächstes kommen werden.

Ausgewachsene Mandarinfische sind 6 – 10 cm groß und sehr flink. Die Männchen kann man auch am verlängerten ersten Strahl der Rückenflosse erkennen kann. Die Tiere leben in Lagunen und flachen, geschützten Korallenriffen, erscheinen immer nur kurz, bewegen sich schnell und viel. Sie sind sehr scheu und meiden grelles Licht. Sie sind eher am Boden zu finden und schon in einer Tiefe von 3 – 5 m. Damit endlich ein Plus für die Fotografen, da man in dieser Tiefe nahezu unbegrenzt verweilen kann.

Während der Abenddämmerung passiert dann, worauf alle Taucher warten: die Paarung der Mandarinfische. Ein Schauspiel der besonderen Art. Die Männchen flanieren und präsentieren sich den wartenden Weibchen. Ein erfolgreiches Männchen wird bald von einem Weibchen begleitet und beiden steigen Bauch an Bauch schwimmend langsam auf.

Sobald Eier und Sperma ins Wasser abgegeben worden sind, trennen sich die beiden Fische blitzartig und verschwinden. Die Mandarinfische betreiben keine Brutpflege sondern die befruchteten Eier werden der Strömung überlassen und aus ihnen entstehen innerhalb von 24 Stunden ganz kleine Larven. Aus ihnen entwickelt sich in einem Zeitraum von zwei Wochen ein Mandarinfisch, der sich wieder einen netten Platz am Riff sucht – für die nächsten 10 – 15 Jahre. Bei dieser Art der Vermehrung kann man sich vorstellen, dass nicht so viele von den 100 – 150 Eier pro Weibchen die Entwicklung zum Fisch schaffen.

Bei unseren letzten Ferien in Wakatobi war es allerdings ein bisschen anders. Bei der Tour mit der Pelagian war im Muckdive Gebiet ebenfalls ein Mandarinfischtauchgang angesagt – der Pier. Die Fischen dort waren aber alles andere als scheu und hatten auch gar keine Abneigung gegen Licht! Dann waren sie viel grösser als wir die Mandarinfische bisher erlebt hatten und sie haben sich richtig präsentiert – posing für den Fotografen. Die einzige Schwierigkeit an diesem Tauchplatz waren die vielen großen Seeigel rundherum, mit den wir nicht in engeren Kontakt kommen wollten.

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