Auf und nieder, immer wieder – unterwegs zwischen den Provinzen der Visayas

Nach den geruhsamen Tagen im Kawayan auf Siquijor war wieder etwas “Arbeit” angesagt, einen Woche Tauchen auf der Atlantis Azores mitten drin  zwischen der Provinzen der Visayas. Schon die Anreise auf die Atlantis Azores hat sich etwas ruppig gestaltet und das sollte das Motto für die ganze Woche bleiben.

Um meine neue Kamera im Pura Vida in Empfang zu nehmen, sind wir etwas früher als geplant von Siquijor nach Dumaguete übergefahren. Deswegen auch nicht wie geplant OceanJet als Fähre sondern Delta.  Leider ist die Delta II eher vom ursprünglichen Typ als von der komfortablen Art wie die OceanJet. Würde auch alles nichts ausmachen, wenn die See nicht gerade etwas rau und wellig gewesen wäre. Trotz geschlossener vorderer Luke kam da in regelmässigen Abständen etwas Wasser reingeschwappt und die Fenster waren auch nicht mehr ganz so dicht wie sie vielleicht sein sollten. Es war schauklig und stickig unter Deck, gleich zu Beginn wurden Säckchen für das Unvermeidliche verteilt – und auch benutzt. Mir bliebt das diesmal erspart, Cinnageron sei Dank! Unser Gepäck mit den Kleidern, Im Bug des Bootes verstaut, hat das Wasser leider erwischt, und so haben wir Grossteils nasse T-Shirts auf dem Boot  ausgepackt. Für den Transfer auf die Atlantis Azores selbst, ein paar Meter vom Strand zum Boot ging es etwa in der gleichen Tonart weiter und wir waren froh, als wir uns endlich – nach einem ausufernden Bootsbriefing – in unserer Kabine austrecken konnten. Um dem stürmischen Wetter zu entkommen, sind wir nach Eintreffen des letzten Mitstreiters zügig ausgelaufen, um dann ab Mitternacht selig und ruhig in den Schlaf zu schaukeln.

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Der Tagesablauf auf der Atlantis Azores war wie wir finden vom “alten” Schlag und auf Kurzurlauber ausgerichtet. 5 Tauchgänge pro Tag heisst: 6 Uhr Tagwache und kleines Frühstück, 6:30 tauchfertig machen und um 7 Uhr das erste Mal im Wasser; 60 Minuten tauchen, zurück zum Boot, grösseres Frühstück und um 9:00 dann wieder tauchfertig machen für den zweiten Tauchgang um 9:30. Die einzige längere Verschnaufpause gibt’s nach dem dritten Tauchgang und anschliessenden Mittagessen. Wir haben uns davon ein bisschen ausgeklinkt, und ab und mal einen Tauchgang ausgelassen bzw. auf die Nachttauchgänge verzichtet. Ein bisschen Ferien und Freizeit wollen wir doch auch noch haben!

Da der Kapitän bei windigem Wetter versucht hat in einigermassen geschützten und ruhigen Gewässern zu bleiben hat das den Routenplan über den Haufen geworfen  –  wir waren trotzdem  dankbar dafür, sonst hätten einige von uns doch zur Dauerfarbe Grün gewechselt. Getaucht haben wir letztendlich zwei Tage bei Panglao vor dem Alona Beach und zwei Tage Balicasag. Gegen Ende der Tour hat sich der Sturm dann endlich weiterbewegt und wir konnten zumindest für einen Tag Cabilao anfahren.

Die Atlantis Azores ist ein schönes Schiff, sehr modern, gut in Schuss und komfortabel ausgestattet. Wir hatten die Masterkabine gebucht, sie ist etwas geräumiger und befindet auf dem Oberdeck. Sie bietet sehr viel Stauraum und besonders wichtig, ausreichend Ablageflächen und Steckdosen für alles was so geladen werden muss. Im Salon des Schiffes gibt es dann nochmal ausreichend Ladestationen. Kameraraum ist keiner vorhanden, sondern eine grosse Ablagefläche auf dem Tauchdeck.

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Die Tauchgänge in allen angefahrenen  Gebieten waren gut, obwohl wir uns manchmal Guides mit mehr Engagement und besseren Kenntnissen der lokalen Unterwasserlandschaft gewünscht hätten. Lokale Gastguides haben da die Situation schlagartig verbessert und sie haben uns auch die Besonderheiten der Regionen zeigen können. Was wieder einmal beweist, wie ausschlaggebend für gute Tauchgänge ortskundige Guides sind. Man weiss dass die Tiere da sein müssten, aber 60 Minuten sind nicht so viel Zeit sie zu finden wenn man nicht genau weiss wo mit Suchen anfangen.

Alle Tauchplätze waren in guter Verfassung, hin und wieder ein paar Schäden in den Korallen, nicht leicht festzustellen ob von Tauchern oder vom letzten Sturm (Pablo) verursacht. Überrascht hat uns in Balicasag die Dichte der Schildkröten – immer wieder ist mal eine von meinen Lieblingstieren rund um uns gewesen. Es ist schön zu sehen dass die Erhaltungsmassnahmen anscheinend fruchten und die Zahl der Schildkröten wieder am Steigen ist. Besonderes Highlight ein Schwarm von Makrelen, den wir bei mehreren Tauchgängen beobachte konnten.

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Nicht so sehr viel Neues für unsere Nacktschnecken Sammlung, dafür aber umso mehr Anglerfische, meistens in Schwarz und besonders gross.

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Panglao hat sich uns mit sehr schönen Steilwänden präsentiert, dicht bewachsen mit riesigen Gorgonien. Die Gorgonie links im Bild ist leicht so leicht 5 m gross. Ein Taucher kann sich gut dahinter verstecken.

Die Wand selbst ist durchbrochen mit Überhängen und Einschnitten, die natürlich sofort den Entdeckergeist geweckt haben. Lampe raus und überall drunter und reinschauen, wo sich ein grösserer Spalt auftut. Es ist immer wieder erstaunlich welche Farbenpracht sind auch dem Dunkel im Schein des Lichtes entwickelt.

Der lokale Guide hat auch hier den Unterschied ausgemacht und der Crew “neue” Tauchplätze gezeigt, wie diese Wand, die wir sonst wohl nicht zu sehen bekommen hätten.

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Cabilao war aus unserer Sicht noch mal ein Stück on top. Wirklich sehr schön, sehr gut in Schuss und sehr reichhaltig. Es gab nicht nur Riff, sondern auch die geliebten Seegras Wiesen, auf denen man sich endlos verweilen kann – weil auch nicht tief; darum früher mit dem Austauchen beginnen, die Augen auf Seegras und Ton in Ton einstellen und schon ist man dabei, wir sind immer wieder überrascht, was sich da alles tummelt.

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Das Highlight des Trips war dann ohne Frage die Bumble Bee Shrimp. Noch nie gesehen und auch gar noch nicht so lange bekannt, dass es ihn überhaupt gibt. Der kleine Shrimp sieht wirklich aus wie eine Hummel, schön schwarz gelb geringelt. Herumgesprungen ist er leider genauso unberechenbar wie seine flugschwachen Namenskollegen über Wasser – aber auch kein Wunder bei der vielen Aufmerksamkeit, die dem kleinen Tier zu Teil wurde, da wäre jeder ein wenig flatterig.

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Dem lokalen Guide haben wir auch diese wunderschönen Kaurischnecken zu verdanken, nur etwa 5mm  gross und gut getarnt in den Weichkorallen. Bei der Vielfalt und der grossen Anzahl von Weichkorallen an diesen Plätzen muss man schon wissen in welcher es sich lohnt zu suchen. Alles andere ist ganz grosses Glück.

Das Krebs ist zwar einer, den wir schon öfter gesehen haben, aber noch nie in dieser Farbe, perfekt abgestimmt auf seine Behausung, Schönheit in Pastell.

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Zu guter Letzt ein Begegnung der besonderen Art – Walhai Interaction! Garantiert! Wir haben uns schon gewundert wie das funktionieren soll, aber das Geheimnis hat sich rasch gelüftet. Die Walhaie sind angefüttert und kommen täglich in das Gebiet bzw. zu den Futterstellen zurück. Nicht ganz das was wir normalerweise mögen, aber da das Ganze von lokalen Fischern betrieben wird, hat es vielleicht das Gute, das hier mal Geld ohne Umweg bei den Locals ankommt.

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Als Abschluss noch ein Muck Dive in der Gegend von Dauin und dann wars das auch schon wieder. Zu sehen eine wunderschöne Flunder, eine kleine Prachtsepia (Metasepia pfefferi) und ein intensiv gemusterter Leierfisch.

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Am letzten Morgen wurden wir – wie gewohnt – ziemlich zeitig vom Boot “geworfen” – 6:30 Überfahrt zum Atlantis Dumaguete, mit anschliessendem Frühstück und länger andauerndem negativen Seegang. Danach haben wir zügig den Weg zurück nach Siquijor ins Kawayan angetreten. Diesmal auch wieder mit OceanJet zügig in gut 30 Minuten übergefahren und den Nachmittag schon wieder in “unserem” Bungalow und im Spa verbracht.

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