Im Februar sind wir im Riff unterwegs und begegnen dabei einigen Fischen aus nächster Nähe – Doktorfische , ein Kofferfisch, ein Süsslippenfisch und ein junger Kaiserimperator.
Die Doktorfische des Montas Februar sind Blauschwanz-Doktorfische, mit einem wunderschönen Streifenmuster.
Sie werden an die 30 cm gross und sind ziemlich flach gedrückte Fische. Gertenschlank sozusagen. Der Name Doktorfisch ist von den hornartigen Klingen – Skalpellen – abgeleitet, die diese Fische vor der Schwanzwurzel tragen. Diese Skalpelle sind wirklich rasiermesserscharf. Sie werden zur Verteidigung eingesetzt, entweder gegen Fressfeinde oder bei Auseinandersetzungen untereinander. Für Taucher in der Regel ganz ungefährlich, allerdings haben die Doktorfische die aufsteigenden Blasen aus den Automaten sehr, sehr gerne und kommen deswegen manchmal nah an den Kopf der Taucher. Da muss man schon ein wenig aufpassen und ausser Reichweite der Skalpelle bleiben.
Der berühmteste Vertreter der Doktorfische ist wohl Dorie aus dem Film Findet Nemo. Dorie ist ein Paletten-Dokotorfisch und wunderschön blau. Wir freuen uns immer wieder diese Art zu treffen. Leider aber gar nicht einfach zu fotografieren, da er sich auch im echten Ozean so nervös bewegt wie im Film. Ruck zuck von einer Korallen zur nächsten, kaum einmal in einer stillen, normal schwimmenden Position, sodass man ein schönes Foto machen könnten, immer wieder abrupt die Schwimmrichtung ändernd ohne auch nur geringste Chance das Vorauszuahnen.
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Ein weiterer Spassfaktor im Riff ist der kleine gelbe Kofferfisch , ca. 10 cm. Er ist der kantigste Fisch aus der Gruppe der Kugelfische. Leider bleibt er nicht so, es ist lediglich eine junge Form des Gelbbraunen Kofferfisch, der im Erwachsenenalter allerdings auch sehr schön gefärbt ist. Aber der Kleine ist natürlich aufregender! Er hat einen ähnliche Schwimmstil wie Dorie und man könnte sagen er hüpft im Riff umher. Es ist lustig zuzusehen und zu versuchen in zu verfolgen. Manchmal hat man den Eindruck er dreht sich um und wartet um zu sehen, dass der Taucher auch sicher nachgeschwommen kommt – und schon ist er wieder um die nächste Korallenecke verschwunden.
Die kubische Form der Kofferfische hat auch Autobauer wie Mercedes inspiriert. Das Konzeptauto Bionic sieht doch wirklich einem Kofferfisch zumindest äusserlich sehr ähnlich. Abgeschaut hat man sich die Form, die sehr geringen Widerstand bietet. Auch beim Aufbau der Karoserie hat man Anleihen beim Fisch gefunden. Der Fischkörper ist von einem festen, zu einem eckigen Gehäuse verschmolzenen Schutzpanzer aus sechseckigen Knochenplatten umgeben, der nur für Mund, Augen, Kiemen, Flossen und Anus offen ist. Laut dem folgenden Video hat man die Karoserie entsprechend der Aussenhaut des Fisches konstruiert, an beslasteten Stellen verstärkt und an anderen Stellen dafür sehr leicht gebaut. Nur schwimmen kann es noch nicht – das Auto!
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Eine andere Art, die dem Kofferfisch sehr ähnlich sieht ist der Kuhfisch. Einfach einem Kofferfisch zwei Hörner aufsetzen und schon ist der Kuhfisch geboren. Zumindest in der Umgangssprache. Alle Fische in dieser Gattung sind schön gefärbt und man sieht auch von aussen die charakteristischen sechseckigen Knochenplatten abgebildet in Farben.
Ein anderer Riffbewohner sind die Süsslippenfischen, unschwer an ihren wirklich wulstigen Lippen zu erkennen. Sie sind ziemlich gross, 35 cm bis 1 m lang – obwohl 1 m Exemplare haben wir noch nie getroffen. Im Kalender ist eine Goldband-Süsslippe zu sehen. Manchmal stehen sie ganz fotogen in Hartkorallenschalen, als wenn sie ihr Revier im Blick behalten müssen. Auch bei dieser Art sehen die Jungfische teilweise ganz anders aus als im Erwachsenenalter. Die Harlekin-Süsslippe ist ausgewachsen ein gelber Fisch mit schwarzen Punkten. Als juvenile Form braun mit weissen Flecken.
Wie auch schon die anderen Fische des Monats Februar macht schliesslich auch der Kaiserimperator eine Wandlung in Form und Farbe vom jungen zum erwachsenen Fisch durch. In beiden Stadien ein wunderschöner Fisch. Der kleine blau-weisse Teller ist meist so 10-15 cm gross und der ausgewachsene Fisch dann 40-50 cm gross. Leider haben wir es nie geschafft von einem ausgewachsenen Exemplar ein gutes Foto zu schiessen. Erstens sieht man sie selten und zweitens scheinen sie absult kein Interesse daran zu haben fotografiert zu werden. Wir haben tonnenweise Fotos von hinten oder von oben, aber wirklich wirklich kein gutes. Da sind die jungen noch kooperativer.
Hier einer gut versteckt in einer Koralle umringt von Durban-Tanzgarnelen. Und unten danach etwa in der realen Grösse mit einer Garnele in der rechten oberen Ecke. Beide Bilder aufgenommen in Bali.
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