Die Kalenderfisch des Monats Mai sind die Gobis – zumindest umgangssprachlich so genannt. Exakt heissen die Gobis die wir meinen Bryaniops-Grundeln und gehören zur Familie der Grundeln(Gobiidae).
Mit über 1000 Arten sind die Grundeln allgemein die artenreichste Gruppe bei den Meeresfischen. Von den ganz kleinen, denen wir gerne hinterherjagen, gibt es aber gar nicht so viele, nur 10 Arten sind bis jetzt bekannt. Was natürlich nicht heißt, dass es nicht doch noch einige mehr davon gibt – sie sind vielleicht bloß noch nicht entdeckt oder eingetragen worden.
Unsere kleinen Gobis sind wirklich winzig. Im besten Fall um die 5 cm lang, aber es geht auch viel kleiner wie das folgende Bild beweist. Eigentlich ist noch gar nicht viel Fisch vorhanden, hauptsächlich Augen, die uns aus der Weichkoralle angestarrt haben.
Schnell sind sie natürlich auch, so schnell wie sie auftauchen sind sie auch schon wieder verschwunden. Sie leben richtig gut versteckt in den fast unendlichen Verzweigungen der Korallen und weil sie grossteils durchsichtig sind, sieht man sie erst, wenn sie sich bewegen – und dann sind sie meist gerade wieder weg.
Ein guter Tipp ist, am Stamm der Weichkoralle mit dem Suchen anzufangen, denn oftmals halten sie sich wirklich dort auf und sind am weniger dicht bewachsenen Stammansatz leichter zu finden als in der Koralle selbst. Auch wenn die Fischchen wieder “untertauchen”, man weiß sicher, dass die Koralle von Grundeln bewohnt ist und dass genaues Schauen und Abwarten belohnt wird.
Bisher haben wir in “unseren” Tauchgebieten Bryaniops gefunden. Aus Fiji ist dieses Bild auf einer Gorgonie. Man sollte meinen dass die Fische auf diesem Hintergrund einfacher zu fotografieren sind als in den verzweigeten Weichkorallen. Weit gefehlt. Schwups – und schon ist der kleine Freund auf die Seite der Gorgonie entschwunden. Man muss erst gar nicht versuchen sich mitsamt dem ganzen Kameragerödel auf die andere Seite zu begeben, denn bis man das geschafft ist, ist der Fisch sicher schon wieder auf der anderen Seite. Auch hier gilt – nur Geduld, irgendwann kommt der kleine Freund wieder zurück.
Oder der zweite oder dritte Gobi kommt ins Bild wenn man Glück hat. In der Regel scheinen immer zwei bis drei Bryaniops auf einer Koralle zusammen zu leben. Lt. Wikipedia ist das von der Grösse der Koralle abhängig. “Größere Korallen können drei oder vier Grundeln beherbergen. Dreier-Gruppen bestehen aus einem Paar und einem Jungtier oder einem einzelnen erwachsenen Tier und zwei Jungtieren. Vierer-Gruppen sind immer ein Paar mit zwei noch nicht geschlechtsreifen Fischen.”
Alle Jungtiere sind mit Erreichen der Geschlechtsreife zunächst Weibchen und können ihr Geschlecht später wechseln.
Bei den Lebensgemeinschaften mit den Korallen, Schwämmen und Riesenmuscheln gibt es jeweils ein Männchen und mindestens zwei Weibchen. Wird das Männchen gefressen, verwandelt sich ein Weibchen in ein Männchen. So wird der Bestand gesichert. Anscheinend ist auch der Geschlechtswechsel zurück zum Weibchen möglich.
Und auch wenn mal kein Gobi auf dem Bild … die Korallen an sich sind auch ein lohnendes Motiv, hier eines aufgenommen in Fiji.
Vielen Dank für die laufenden Erklärungen zu den Kalenderbildern. Noch dazu gibt es hier mein Lieblingsbild zu sehen (“Augen” in der Koralle”).
Liebe Grüße aus Österreich
Horst + Familie
Es ist auch eines meiner Lieblingsbilder, ich finde die zwei schwarze Knöpfe die einem aus der Koralle anstarren wirklich lustig. Verspreche die Erklärungen für Juni kommen auch wirklich noch im Juni 🙂 Liebe Grüsse Euch allen, Christa