Die schwer Fassbaren

Ich weiss ich bin etwas hinter meiner Zeit und der Oktober und damit der Artikel zum Kalenderbild im Oktober ist sehr, sehr überfällig. Das Alltägliche, die Urlaubsvorbereitungen und der Umzug des Blogs in sein neues Heim haben im Oktober nicht viel Zeit gelassen – beinahne unfassbar! Womit wir beim Thema im Oktober gelandet sind.

Schwer fassbares in dieser Unterwasserwelt gibt es für mich in rauen Mengen. Für mich ist schon schier unfassbar, wie all diese kleine Tierchen in dieser rauen Unterwassergesellschaft und in den nahezu unendlichen Wassermassen der Ozeane dieser Welt überleben können. Unfassbar ist auch, dass diese Welt unter Wasser um ein Vielfaches bunter und intensiver hinsichtlich der Farben  ist. Unfassbar ist auch, dass wir Taucher mit unserer technischen Ausstattung, wenn auch etwas unbeweglich, den Weg in diese herrliche Welt antreten können – wo wir doch im Grunde gar nicht hingehören und nur auf Zeit zu Gast sind.

Was uns immer wieder begeistert, sind natürlich die kleinen Dingen – im richtigen Leben wie auch beim Tauchen. Manchmal muss man genau hinsehen und auch die nötige Geduld mitbringen um wirklich sehen zu können. Wenn ich als Sucher sie gefunden haben, ist es immer noch nicht gesagt dass der Fotograf sie wirklich sieht. Die Verständigung ist hin und wieder etwas schwierig und nicht immer wir auf das Bild gebannt, was ich gefunden habe.

Diese schwer fassbaren, kleine Lebewesen habe auch die nette Angewohnheit, immer gerade im richtigen Augenblick auf die andere Seite der Koralle zu wechseln, mit einem Husch sich gerade mal einen Meter weiterzubewegen. Wenn man nun das Auge hinter dem Sucher hat, fragt man sich solchen Momenten immer wieder – ja wo ist er denn nun wieder hin, er war doch gerade noch da. Da ist es immer gut wenn der Sucher das Geschehen mit ein bisschen Abstand beobachtet und so die flinken Winzlinge im Blickwinkel behalten kann. Meistens jedenfalls, aber auch nicht immer!

Die nächsten unfassbaren Momente kommen dann zustande, sobald die Bilder auf den PC geladen sind und man sie in Ruhe ansehen kann. Hin und wieder zweifelt man, ob man auch die eigenen Bilder ansieht, so gross ist manchmal der Unterschied zwischen dem was man hinter dem Sucher sieht und wie sich das Bild dann in voller Pracht darstellt – die Nieten lassen wir hier mal aussen vor. Es ist auch schon passiert, dass wir im Eifer des Gefechtes nur ein Motiv sehen, dann auf dem PC aber feststellen, da wäre doch noch ein zweites oder drittes Tier gewesen – wie auf dem folgenden Bild. Die Kauri hinten links im Bild haben wir vor lauter Gewusle leider komplett übersehen!

Die Zwerggrundeln auf den folgenden sind von der ganz flinken Sorte, sehr huschen sie auf ihrer Behausung hin und her. In Wakatobi haben wir einen mit wie ich finde sehr schönen Augen gefunden, der sich in einer grossen Becherkoralle richtig in Position gesetzt hat. Eine gute Weile habe ich gemeint, das sei ein einzigartiger Fund, musste dann mit Belustigung feststellen, dass er viele Kollegen hatte.

Verschärfte Bedingungen für das Finden und Fotografieren der schwer Fassbaren gibt es natürlich bei den Nachttauchgängen. Die Tiere haben es in der Regel gar nicht gerne im Scheinwerferlicht zu stehen!  Fotografieren geht nun mal aber nicht ohne Licht und so bleibt meistens nur ein kurzes Zeitfenster um den Auslöser zu drücken. Abgesehen von der generellen Abneigung gegen allzu helles Licht meiden die kleinen Zeitgenossen in der Nacht den Lichtkegel, damit sie nicht zur schnellen und einfach zur Beute der grösseren Tiere werden. So suchen sie immer wieder rasch den Abgang in die Dunkelheit und wir hindern sie auch nicht daran.

Nicht nur dass sie klein und schnell sind, die meisten sind auch noch gut getarnt. Es ist immer einfach das Tier in einer extremen Makroaufnahme zu sehe, richtig schön freigestellt! Darum hier jetzt mal ein paar Bilder zum Vergleich und zum Üben. Zuerst immer noch ganz gut getarnt obwohl natürlich schon erspäht, und dann die richtige Aufnahme. Viel Spass beim Suchen!

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